Moosfluh, Sabine Tholen – Buchpräsentation am 31.8.24
Ungefähr die Fläche von 250 Fussballfeldern und das Volumen von etwa 190.000 Einfamilienhäusern; dies sind die Dimensionen des Erdrutsches bei der Moosfluh. Er befindet sich auf der Höhe der Zunge des Grossen Aletschgletschers. Die Flanke des Berges ist durch das kontinuierliche Schmelzen des Eises instabil geworden und rutscht in Richtung Gletscher. Die Erdkruste in alpinen Umgebungen sackt ab, bröckelt und bricht ein. Diese Phänomene sind nicht neu. Was hingegen auffällt, ist die Geschwindigkeit mit welcher solche Ereignisse (Berg- und Felssturz, Hangrutsch) sich in den letzten 20 Jahren aufgrund der klimatischen Veränderung häufen.
Die Künstlerin Sabine Tholen hat im Rahmen der schweizweiten Ausstellung Regarder le glacier s’en aller das Künstlerbuch Moosfluh über diesen Ort realisiert. In Ihrer Arbeit befasst sie sich mit der Veränderung der Landschaft nach dem Rückzug des Aletschgletschers. Die abgebildeten Photographien zeigen die Aktivität der Erde. Sie sind Zeugen der Zerbrechlichkeit des Bodens, auf dem wir leben. Sie sind aber auch ein Versuch, das Verschwinden von Panoramen zu akzeptieren, an die wir uns gewöhnt haben. Begleitet von einem literarischen Text des Tessiner Autoren Matteo Terzaghi versuchen die Bilder, eine veränderte Wahrnehmung der Schönheit des zeitgenössischen Territoriums zu vermitteln.