Lu – Nathalie Wernz

Lu macht schöne Sachen von Hand – Artefakte, aus erlesenen Naturmaterialien und von archetypischer Gestalt. Die „Imperfektion“ der Handschrift als zentrales Gestaltungsmoment.

Lu legt Wert auf kurze und direkte Handelsketten. Wo immer möglich bezieht sie ihr Material direkt beim Hersteller; bevorzugt Fachbetriebe und Manufakturen aus der Region oder dem umliegenden Europa. Alle Handarbeit wird in der Schweiz, in Heimarbeit, in Auftrag gegeben.
In der gesamten Herstellungs- und Vertriebskette ist ein sowohl ein wertschätzender als auch achtsamer Umgang mit Mensch und Natur massgebendes Kriterium. Die selben Kriterien gelten für alle Zwischenschritte vom Rohstoff über die Veredelung bis zum Verkauf und ebenso für alle nicht direkt mit der Produktion in Zusammenhang stehenden Aufwendungen und Dienstleistungen wie Verpackung, Werbung, Infrastruktur u.a. Eine Antithese zur Massenware. (Text: Nathalie Wernz)

www.ladylu.ch

 

Luzia Vogt – Schmuck und Gerät

In ihrer Arbeit konzentriert sich Luzia Vogt auf unbewusstes Weitergeben: auf Finden und Reagieren auf Vorgefundenes, seien es Relikte oder Bräuche und Normen.

Seriell hergestellte gefundene Produkte werden durch ihren Eingriff zu individuellen Objekten umgearbeitet und Gewohnheiten hinterfragt. Durch Experimente nähert sie sich dem Material von seinen Eigenschaften her an. Sie greift ein, verändert und hinterlässt ihre Spuren. Gewohnte Sichtweisen werden gebrochen. In experimenteller Art arbeitet sie Themen bezogen. Es entstehen Schmuck und Alltagsgegenstände.

www.luziavogt.ch

Klára Grancicová – Zeichnungen

„Wir nehmen alle Dinge in unbegrenzter Anzahl von Arten und Weisen wahr und kreieren in unseren Gedanken die entsprechenden Abbilder von Realität. Diese Bilder akzeptieren wir als unsere Wahrheit. Um dieses Gewirr von Vorstellungen, welche die Welt um uns gestalten, zu steuern, benutze ich Zeichnen als ein Mittel
zu verstehen. Als das transparenteste und authentischste Mittel erlaubt mir das Zeichen, meine Anschauungen spontan fliessen zu lassen und sie roh, unvermittelt zu präsentieren. Ich analysiere und verarbeite Alltagserlebnisse durch einfache Kennzeichnung, bemüht, die überwältigende Komplexität mit einer Sparsamkeit von Linien und Formen zu vereinfachen. Ich entblösse die Dinge, um deren Wesen zu erblicken und gebe dem Struktur, was in meinem Kopf chaotisch scheint.“

Abb. „Manners“, Mixed media auf Papier, 21 x 29 cm, 2015 

Anna Badur – Drawn by Nature

Anna Badurs Arbeiten zeichnen sich durch ihr feines Gespür für Material, Form und Struktur aus. Ihre küstennahe Heimat Ostfriesland ist oft in ihren Werken spürbar. So auch in der Serie „Drawn by Nature“, in der sie die natürlichen Kräfte Wind und Wasser durch den Einsatz von blauem Pigment auf Stoffen sichtbar macht. „Drawn by Nature“ ist eine Reflektion über den Einfluss der Elemente auf Mensch und Landschaft.

Anna Badur studierte Contextual Design in Eindhoven und arbeitet als freie Designerin in Berlin.

www.annabadur.de

Esther Hiepler – Produkte & Prozesse

(….) Auffallend ist zunächst, dass Esther Hiepler nicht nur auf Papier oder auf die Wand zeichnet, sondern den klassischen Zeichenraum auslotet und erweitert; Fotografien, welche Arbeitsprozesse dokumentieren, hängen neben Aquarellzeichnungen und setzen eine Spur aus der Vergangenheit neben eine der unmittelbaren Präsenz des Originals. (…)

(…) Fotografie verbindet sich in der Rauminstallation aber auch mit Objekten und Produkten, welche zeitliche Abläufe und Arbeitsprozesse verdichtet darstellen; es handelt sich um End- und Restprodukte der Herstellung von Essenzen und Destillaten. Löwenzahnhonig und Löwenzahnlikör stehen neben ausgepressten Blütenkugeln, das vermeintlich Wesentliche neben dem Übriggebliebenen oder dem Negativ. So ist es eine Verschiebung und Erweiterung des Fokus’ von der Mitte an den Rand oder aber ein Zurückbuchstabieren der Abstraktion. Die Frage ist nämlich hier nicht nur, „was kann man weglassen?” sondern ebenso: „was war der Rest?”

Materialien und ihr Wesen, ihre Transformierbarkeit und der Versuch, sie in einem zeitlichen Ablauf und einem Ende gleichzeitig zu begreifen, ist eine andere Annäherung an die in der Zeichnung abstrakt vorhandenen Elemente „Linie“ und „Punkt“, die als symbolische Zeichen für „Fliessen“ und „Stillstehen“ begriffen werden können. (…)

Ausschnitt aus einem Text von Kathrin Dunst, 2012

www.estherhiepler.ch